In der Österreichischen Politik haben Vernunft, logische Argumentation, kühle Fakten, gründliche Überlegungen, gegenseitiger Respekt und die Suche nach möglichst breiten Konsensen keinen Stellenwert mehr.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen strebt, von ihren innersten Moralvorstellungen her, zwar eigentlich nach wie vor nach gemeinsamen, für alle zumindest einigermaßen positiven und sinnvollen Lösungen. Die Art, wie wir uns unsere politische Meinung bilden, lässt aber faktisch kein Streben nach solchen sinnvollen Lösungen zu.
Deshalb haben die politischen Entscheidungen, die getroffen werden, nicht die notwendige Qualität, um Probleme tatsächlich zu lösen.
Das hat die folgenden Ursachen:
Am Ende ergibt sich daraus die aktuelle Situation: Die Politiker sind zu großen Teilen zu inkompetent um Probleme tatsächlich zu lösen und die Wähler wählen mangels objektiver Anhaltspunkte nach Bauchgefühl das geringere Übel.
Nachdem die verfügbare Auswahl an Politikern unzufriedenstellend ist, reicht es nicht mehr, nur Wähler zu sein. Wir, die durchschnittlichen, konstruktiven Menschen, müssen anfangen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ich möchte daher eine Organisation gründen, die ausschließlich von durchschnittlichen, normalen Leuten finanziert wird und wirklich kompetente Experten anstellt, damit sie
Wenn uns das gelingt, würden wir die Art, wie wir als Gesellschaft uns unsere politische Meinung bilden, grundlegend zum Positiven verändern und in weiterer Folge alle vier oben aufgelisteten Ursachen abschwächen.
Im Folgenden möchte ich Ihnen das oben kurz angerissene im Detail darlegen, und zwar in vier Abschnitten mit den folgenden Inhalten:
Im Prinzip ist das Problem, dass Vernunft in der Politik keine Rolle spielt. Was ich damit meine: Politische Entscheidungen werden nicht nach Vernunft getroffen. Deshalb sind diese Entscheidungen meistens nicht besonders zielführend.
Genauer betrachtet lässt sich das in zwei Teilprobleme aufspalten:
Die Wähler wählen unvernünftig
Die Wahlentscheidungen, die die Wähler treffen, basieren nicht auf strukturierten, rationalen Überlegungen, welche Partei ihre Interessen am besten vertritt, sondern beispielsweise auf Bauchgefühl.
Die Politiker agieren unvernünftig
Die Entscheidungen für oder gegen Maßnahmen, die die Politiker treffen, basieren auch nicht auf strukturierten, rationalen Überlegungen, ob sich die Ziele, mit denen ihre Partei wirbt, damit erreichen lassen oder nicht – sondern vorrangig darauf, was (direkt oder indirekt) Wählerstimmen bringt.
Was sind die Ursachen dafür, dass politische Entscheidungen – die der Wähler und die der Politiker – nicht nach Vernunft getroffen werden?
Ich denke die Ursache für das erste Teilproblem, also dass die Wähler ihre Wahlentscheidungen irrational treffen, ist schnell erklärt: Die Welt ist ganz einfach viel zu kompliziert, als dass sich jeder Mensch mit allen politisch relevanten Themen gut genug auskennen könnte, um diesbezüglich qualitativ hochwertige Entscheidungen treffen zu können. Das geht sich neben sonstigen Verpflichtungen, die das Leben so mit sich bringt, schon allein zeitmäßig nicht aus – ganz zu schweigen von der Motivation und Mühe, die dafür notwendig wären. Außerdem gibt es auch keine Person oder Institution, die einem verlässlich, schlüssig und nachvollziehbar erklärt, welche Lösungen für welche Probleme die besten wären. (Hier möchte ich gerne ansetzen, dazu später mehr.)
Für die Ursache, die ich für das zweite Teilproblem sehe, also dafür dass die Politiker ihre Entscheidungen irrational treffen, möchte ich Ihnen kurz meine Vorstellung davon beschreiben, welche Bedingungen man vorfindet, wenn man als Politiker tätig ist:
Da wäre zunächst das Maß für den Erfolg als Politiker: Das sind ganz einfach die Wählerstimmen, die auf einen entfallen. Wie ganz am Anfang beschrieben, wählen die Wähler aber nicht rational. Das heißt um als Politiker erfolgreich zu sein, geht es überhaupt nicht darum, Entscheidungen zu treffen, die für die Wähler gut sind – sondern ausschließlich darum, sich gut zu verkaufen.
Und beim sich gut verkaufen geht es absolut nicht um die Qualität des eigenen Standpunktes: So gut wie keine der Diskussionsendungen im Fernsehen, Interviews in Printmedien oder sonstigen Formate zielen ernsthaft darauf ab, herauszuarbeiten, was jetzt eigentlich die richtigen Antworten auf politisch relevante Fragen wären. Sie alle haben gemein, dass sie viel zu verkürzt und unstrukturiert sind, als dass ihnen konkrete Antworten auf die dafür viel zu komplizierten Fragen entspringen könnten. Man vermisst selbst einfachste Faktenchecks der am leichtesten überprüfbaren Aussagen. Es ist also garnicht ernsthaft möglich, in diesen Formaten mit rationalen Argumenten zu punkten. Im Endeffekt geht es nur darum, wer beim Zuseher ein besseres Bauchgefühl hinterlässt.
Weiters ist das Maß für den Erfolg aber nichtmal die absolute Anzahl der Wählerstimmen, die man bekommt, sondern lediglich der relative Anteil der Wählerstimmen, die auf einen entfallen. Das macht einen gewaltigen Unterschied: Es geht nämlich noch nicht einmal darum, wie gut man insgesamt dasteht. Es geht einzig und allein darum, wie gut man im Vergleich zu den anderen Politikern dasteht. Es lohnt sich also unter Umständen nicht, gemeinsam mit anderen Politikern (besonders denen von anderen Parteien) gute Arbeit zu machen, weil die dann auch besser dastehen würden – und man muss sich ja von den anderen abheben, um erfolgreich zu sein. Es lohnt sich viel mehr, die anderen ganz einfach schlechter dastehen zu lassen, weil man dann selber vergleichsweise besser dasteht. Und es ist leider, wie so oft, um ein Vielfaches einfacher, etwas Destruktives zu tun, als etwas Konstruktives.
Es hat keinerlei Auswirkung auf den eigenen Erfolg, wie gut oder schlecht die Politik insgesamt dasteht – solange die Konkurrenz noch schlechter aussieht.
Das erklärt vermutlich auch den nächsten Aspekt:
Ein weiterer Aspekt an der Tätigkeit als Politiker ist, dass es ein undankbarer und wahrscheinlich auch nicht der ungefährlichste Job ist – auch in Österreich. Sei es der Umstand, dass “hochrangige” Personen heute leichter erreichbar sind, dass sich Gleichgesinnte (auch jene mit bösen Absichten) viel leichter finden können, dass die Leute einfach generell keinen “Genierer” mehr haben – oder auch alle drei: Politiker sind heute jedenfalls recht direkt dem “Feedback” von recht vielen Leuten ausgesetzt. Und dass Menschen mit negativem “Feedback” schneller die notwendige Motivation erlangen, dieses “Feedback” auch tatsächlich zu äußern, als Menschen mit positivem “Feedback”, ist auch keine Überraschung. Im Idealfall würde es sich dann dabei um inhaltliche Kritik handeln – Ich fürchte aber, dass Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen deutlich stärker vertreten sind.
Letztlich kommt noch dazu, dass der Beruf des Politikers weder ein besonders hohes Ansehen in der Gesellschaft genießt, noch im Durchschnitt hoch genug entlohnt wird, um die Bedingungen zu rechtfertigen.
Und vor diesem Hintergrund frage ich mich:
Wer aktuell in die Politik geht, macht es meiner Einschätzung nach aus einem von zwei Gründen:
Ich fürchte, der zweite Beweggrund ist deutlich öfter vorhanden als der erste. Das würde jedenfalls erklären, wieso es kaum vernünftige Akteure in der Politik gibt. Denn sind wir uns ehrlich: Kaum ein Mensch der noch bei Sinnen ist und auch andere Möglichkeiten hat um gut über die Runden zu kommen, würde sich freiwillig das in der Politik herrschende Chaos antun. Schließlich gibt es auch genug andere Möglichkeiten, zu versuchen, etwas in der Welt zu verbessern.
Die Ursache für die Irrationalität der Politiker liegt meines Erachtens also in den in der Politik vorherrschenden Bedingungen. Und ich glaube, genau hier anzusetzen wäre ein guter Anfang:
Wenn wir es irgendwie schaffen würden, dass wirklich kompetente Leute es sich zum Hauptberuf machen könnten, ihre Zeit und Mühe zu investieren, um zu schlauen Schlüssen zu kommen, wie wir politisch relevante Themen am besten lösen könnten, und zwar
… dann wäre das sicher ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Und ich rede hier nicht von Leuten, wie man sie auch heute schon mehr als höchstens gelegentlich in der Politik antrifft. Ich rede von wirklich kompetenten Leuten. Von Leuten, die tatsächlich konkrete Kompetenzen haben. Und die niemals in die Politik gehen würden, schon allein weil ihnen die destruktive Schlammschlacht, die dort aktuell herrscht, viel zu mühsam und unproduktiv wäre.
Ich versuche damit quasi, die Ursache für die Irrationalität der Wähler einzudämmen, indem ich eine Institution schaffe, die verlässlich, schlüssig und nachvollziehbar erklärt, welche Lösungen für welche Probleme die besten wären. In weiterer Folge würden sich dadurch auch die Bedingungen in der Politik ändern und somit die Ursache für die Irrationalität der Politiker abschwächen, weil es dann für die Wähler einfacher wäre, die Politiker anhand der Qualität ihrer Entscheidungen zu beurteilen.
Ich möchte eine Organisation gründen, die
Weil es soetwas bisher nicht gibt.
Es gibt aktuell keine Organisation, deren Aufgabe es ist, herauszufinden, wohin wir als gesamte Gesellschaft uns eigentlich entwickeln wollen und mit welchen konkreten Maßnahmen wir das am besten erreichen können. Die öffentliche Meinung entsteht aktuell aus einem unübersichtlichen Zusammenspiel von einzelnen, bestenfalls oberflächlichen Veröffentlichungen in den unterschiedlichsten Kanälen. Das führt nicht nur zu minderqualitativen Entscheidungen, sondern macht uns auch extrem beeinflussbar. Das ist erschreckend!
Der Bus fährt, aber um das Lenkrad herrscht ein wildes, unstrukturiertes Gezerre. Je nachdem, ob mehr Menschen “Links!” oder “Rechts!” schreien, ändert sich die Richtung geringfügig. Aber niemand weiß, wohin wir eigentlich fahren wollen. Wenn wir nicht weiter unberechenbare Schlangenlinien fahren und ständig Gefahr laufen wollen, den Bus endgültig gegen die Wand zu fahren, dann müssen wir uns zuerst einmal in Ruhe gemeinsam überlegen, wohin wir fahren wollen und wie wir dorthin kommen.
Es wird niemand kommen, um an der aktuellen Situation etwas zu ändern und uns zu retten! Es liegt einzig und allein an uns selbst, die Sache in die Hand zu nehmen, bevor der Bus gegen die Wand fährt. Und wir können einen ersten Schritt in diese Richtung setzen, indem wir eine Organisation wie hier beschrieben gründen.
Entscheidungsfähigkeit fördern
Als Demokratie haben wir u.a. folgenden, deutlichen Nachteil gegenüber autoritären Regierungsformen: Wir brauchen lange, um Entscheidungen zu treffen. Und selbst wenn wir Entscheidungen treffen, neigen diese dann manchmal dazu, Kompromisse zu sein und als solche weder so richtig eine Entscheidung für A, noch für B zu sein. (Hierzu gibt es auch ein passendes Sprichwort: “Zu viele Köche verderben den Brei”.)
Wenn wir langfristig verhindern wollen, dass sich die autoritäre Regierungsform gegenüber der demokratischen durchsetzt und wir die Demokratie, d.h. das Recht aller, mitzureden, langfristig beibehalten wollen, müssen wir irgendwie dafür sorgen, dass wir trotzdem Entscheidungsfähig sind.
Eine Organisation wie hier beschrieben wäre diesbezüglich ein Schritt in die richtige Richtung, weil sie Struktur und damit Effizienz in die politische Entscheidungsfindung bringt.
Politik unabhängiger machen
Viele von den Menschen, die aktuell in der Politik arbeiten, können sonst nichts. Dadurch sind sie sehr davon abhängig, ihre politischen Posten zu behalten, und versuchen das logischerweise auch zu erreichen.
Das wird spätestens dann zum Problem, wenn es eine Idee gibt, von der eine breite Mehrheit der Bevölkerung überzeugt ist, die allerdings die Macht der Politiker beschneiden würde. Ein Beispiel hierfür: Die Abschaffung der neun Landesregierungen.
Dann hätte es diese Idee sehr schwer, weil genau die Politiker, die etwas zur Umsetzung dieser Idee beitragen könnten, damit effektiv am eigenen Ast sägen würden. Selbst die Opposition!
Wir brauchen eine Organisation, die solche Dinge vorantreiben kann, ohne dass die Akteure sich dabei um ihre eigene Versorgung Sorgen machen müssen – in anderen Worten, eine Organisation, die in solchen Belangen unabhängig ist.
Kompetenz in die Politik holen
Wirklich kompetente Menschen, die ihre Fähigkeiten beruflich gerne zum Wohl der Allgemeinheit nutzen würden und sich gerne gute Lösungen für komplexe Probleme überlegen würden, dafür aber keine groben Gehaltseinbußen hinnehmen möchten, haben aktuell eigentlich nicht wirklich ernsthafte Optionen. Ich denke, es würde sich für uns als Gesellschaft aber ziemlich rentieren, wenn wir solchen Leuten ernsthafte Möglichkeiten geben, in unserem Interesse zu arbeiten.
Ja. Und zwar weil dieser Ansatz den riesigen Vorteil hat, dass wir unabhängig sind: Wir müssen niemanden überzeugen, keine Wahlen oder ähnliches gewinnen und die Organisation muss auch keinen Gewinn abwerfen. Sobald wir genug Leute sind, die gewillt sind, das Projekt mitzufinanzieren, können wir starten.
Folgende Sachen könnten aus meiner Sicht schiefgehen:
Wir sind nicht genug Leute
Dann ist überhaupt kein Schaden angerichtet. (Außer dass wir ein Bisserl Zeit verschwendet haben.)
In der Öffentlichkeit interessieren unsere Ergebnisse niemanden
Wir sind genug Leute und können auch einige Experten finanzieren, die auch Lösungen entwickeln. Aber in der Öffentlichkeit interessiert es keinen.
Dann haben wir ein Bisserl Geld verschwendet. Auch nicht tragisch. (Wobei wir für unser Geld ja trotzdem gut aufbereitete Information über komplexe Themen bekommen haben, die fortan öffentlich verfügbar ist – was ja trotzdem wertvoll ist.)
Es entsteht eine große Uneinigkeit innerhalb der Organisation
Wir sind genug Leute, aber irgendwann entsteht ein Konflikt, in dem wir uns dermaßen uneinig sind, dass diese Uneinigkeit die ganze Organisation lähmt oder sogar spaltet.
Dieses Szenario halte ich für die größte Gefahr, deshalb habe ich ihm einen eigenen Abschnitt gewidmet:
Die Entscheidungen innerhalb der Organisation – wie z.B. welche Experten mit welchen Gehältern angestellt werden, oder welche Büros angemietet werden – sollen letzten Endes natürlich in irgendeiner Form von den vielen einzelnen Leuten ausgehen, die die Organisation finanziell tragen. Die Organisation soll also auch selbst demokratisch sein. Dadurch stellt sich natürlich die Frage, wie wir dafür sorgen, dass die Demokratie innerhalb der Organisation nicht die selben grundsätzlichen Probleme ereilen wie die Politik außerhalb (wegen der wir die Organisation ja überhaupt erst gründen wollen).
Meiner Ansicht nach ist der größte Nachteil, den demokratische Organisationen gegenüber nichtdemokratischen Organisationen haben (egal ob das jetzt Vereine, basisdemokratische Parteien oder ganze Staaten sind), folgender: Die Entscheidungsfindung läuft meistens sehr ineffizient ab. Das liegt direkt im Kern der Demokratie begründet: Demokratisch bedeutet, dass bei Entscheidungen jeder mitreden kann. Und je mehr Leute mitreden, desto ineffizienter (und mühsamer) wird es üblicherweise.
Ich denke aber, dass es einen Weg gibt, wie die Macht sehr wohl von den Vielen ausgehen kann, aber ohne dass dadurch die Entscheidungsprozesse dermaßen verlangsamt werden, dass sie faktisch überhaupt nicht mehr funktionieren. Und zwar, indem die Vielen erkennen, dass es ab einer gewissen Anzahl an Leuten schlicht und ergreifend nicht mehr funktioniert, wenn jeder bei jedem Thema höchstpersönlich mitreden will und sich stattdessen darauf einigen, dass ein Großteil der Leute die Macht abgibt und sich von anderen vertreten lässt.
Nur: Wie entscheiden wir, wer wen vertritt? Wenn wir es mittels Wahlen machen würden, dann hätten wir wieder die gleiche Situation wie in der “großen” Politik außerhalb der Organisation: Um sich zu entscheiden, wen man wählt, würde man sich die Kampagnen der zur Wahl stehenden Leute ansehen. Nur wären diese Kampagnen und sonstigen Formate wieder verkürzt und destruktiv und somit auch wieder keine wirklich brauchbaren Orientierungshilfen. Außerdem müssten sich die potenziellen Vertreter zur Wahl aufstellen lassen, was mit Aufwand und Überwindung verbunden ist.
Deshalb wäre es mein Vorschlag, es in der Organisation so zu machen, dass das grundsätzliche Sagen ein Rat hat, der aus 15 Leuten besteht. Dieser Rat entscheidet beispielsweise darüber, welche Experten angestellt werden, welche Büros angemietet werden und wie die Organisation verwaltet wird. Wer im Rat sitzt, würde dabei zufällig bestimmt werden, indem ganz einfach aus allen Mitgliedern 15 Leute zufällig gezogen werden.
Selbstverständlich muss den Räten dann genug Zeit und Möglichkeiten gegeben werden, dass sie sich ordentlich zu den Themen, die für die anstehenden Entscheidungen relevant sind,
… damit sie qualitative Entscheidungen treffen können.
Entscheidungen innerhalb des Rats werden dann mittels geheimer, demokratischer Abstimmung getroffen, damit niemand weiß, welcher Rat wie abgestimmt hat und so das Risiko minimiert wird, dass Räte aufgrund von Gruppenzwang oder ähnlichen Effekten gegen ihre Überzeugungen handeln.
Die Größe des Rats von 15 Leuten ist außerdem nur ein ungefährer Richtwert: Der Rat sollte einerseits groß genug sein, dass die vielen verschiedenen Meinungen und Sichtweisen aller Mitglieder der Organisation von den zufällig ausgewählten Räten mit ausreichender Wahrscheinlichkeit abgedeckt sind. Er sollte aber andererseits auch nicht so groß sein, dass die Räte nicht mehr effizient miteinander diskutieren und sich auf Entscheidungen einigen können.
Aus meiner Sicht hätte das folgende Vorteile:
Um in die Richtung einer Gründung soeiner Organisation zu kommen, würde ich gerne zuerst eine überschaubare Zahl an Leuten suchen, die wirklich genau die gleichen Ursachen für unsere Probleme sehen, die hier beschriebene Idee grundsätzlich gut finden und bereit sind, soeine Organisation mit aufzubauen. Das ist der Sinn hinter dieser Website und dem Text den Sie gerade lesen.
Gemeinsam mit dieser überschaubaren Gruppe an Leuten würde ich dann gerne alle Details klären und die Organisation gründen. Darüber hinaus spricht, denke ich, nichts dagegen, parallel eine Basis an Leuten aufzubauen, die bereit sind, die Organisation vorerst rein finanziell mitzutragen, und – je nach finanzieller Lage – auch schon einzelne Experten anzustellen.
Sobald die Organisation stabil läuft und über eine breite Basis verfügt, von der Sie finanziell getragen wird, würde ich gerne von der überschaubaren Gründungsgruppe zu einer demokratischen Leitung übergehen. (Beispielsweise, aber nicht zwingend, wie weiter oben beschrieben in Form eines zufällig ausgewählten Rats.)
Sie! Ganz besonders dann, wenn Sie jetzt das Gefühl haben, dass Sie in so einem Projekt nichts verloren hätten und dass es bestimmt andere Leute gibt, die dafür viel besser geeignet sind.
Es funktioniert nicht mehr, nur Wähler zu sein. Wir müssen anfangen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Wenn Sie mitmachen möchten, dann würde ich mich sehr über Ihre Kontaktaufnahme freuen:
Warum fangen nicht einfach die Politiker damit an, wieder konstruktiver und vernünftiger zu sein?
Weil jeder Politiker, der jetzt damit anfangen würde, ruhig und sachlich zu sein, eben genau deswegen keinen Erfolg haben wird. In den Formaten, in denen Politiker punkten müssen, um Stimmen zu gewinnen, bringt es nichts, besonnen zu sein.
Es geht eben nicht vorranging darum, etwas zu sagen, das inhaltlich sinnvoll ist, sondern einzig und allein um kurze, einprägsame Aussagen, die ein gutes Bauchgefühl hinterlassen. Ob die Aussagen immer noch Sinn ergeben, wenn man sich einmal wirklich ordentlich Gedanken darüber macht, spielt keinerlei Rolle.
Wir müssen die Formate ändern, über die wir uns unsere politischen Meinungen bilden. Erst dann können konstruktive Politiker erfolgreich sein.
Warum gründen Sie nicht selber eine Partei und machen es besser?
Siehe vorige Frage.
Das gibt es schon, es nennt sich Journalismus.
Nein! Die überwältigende Mehrheit der Medien produziert lediglich häppchenweise Inhalte, die lediglich punktuell und oberflächlich politisch relevante Themen betreffen. Diese Art des Diskurses ist unstrukturiert, verschafft keinen Überblick und lässt die Wähler erst recht wieder mit lediglich ihrem Bauchgefühl als vermeintliche Orientierungshilfe dastehen.
Mir ist noch kein Massenmedium untergekommen, das sich mit politisch relevanten Themen so strukturiert und gründlich auseinandergesetzt hat, wie ich mir das wünschen würde.
Ich möchte eine Organisation schaffen, die sich politisch relevanter Themen annimmt und diese ganzheitlich, strukturiert und so detailliert wie notwendig durcharbeitet und die Ergebnisse so übersichtlich aufbereitet, dass am Ende keine Fragen mehr offen bleiben.
Das ist etwas deutlich anderes als die aktuell gängigen Medien.
Das impliziert ja, dass es auf jede politisch relevante Frage eine eindeutige, objektiv richtige Antwort gibt. Ist das überhaupt so?
Auf Fragen wie “Wie lassen sich die Wartezeiten auf Operationen für öffentlich Versicherte verkürzen?” gibt es zweifelsohne objektiv richtige Antworten.
Auf Fragen wie z.B. “Ist ein privates oder ein öffentliches Krankenversicherungssystem besser?” kann es hingegen nur dann objektiv richtige Antworten geben, wenn man auch weiß, wofür die jeweilige Option besser sein soll – d.h. was man damit erreichen möchte.
Deshalb muss eine Organisation wie in diesem Text beschrieben zuerst die abstrakten, gesellschaftlichen Ziele in Erfahrung bringen, im Rahmen derer Lösungen erarbeitet werden sollen. So ein abstraktes, gesellschaftliches Ziel könnte beispielsweise sein: Jeder Mensch soll eine gute Gesundheitsversorgung bekommen, unabhängig davon wie viel Geld er hat.
Aus der Frage von oben würde dann folgende Frage: “Ist ein privates oder ein öffentliches Krankenversicherungssystem besser geeignet um gute Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten, unabhängig davon wie viel sich der jeweilige Versicherte leisten kann?”
Und auf diese Frage gibt es schon viel eher eine objektiv richtige Antwort.
Jedes Thema dermaßen genau durchzuarbeiten ist ja fürchterlich mühsam!
Ja. Aber es nutzt nichts – Die Welt ist so kompliziert wie sie ist, und wenn wir die politisch relevanten Themen weiterhin nur halbherzig durcharbeiten und trotzdem irgendwelche Entscheidungen diesbezüglich treffen, dann werden diese Entscheidungen auch weiterhin nicht qualitativ sein.
Ist das nicht das gleiche wie ein Thinktank?
Womöglich. Aber die Thinktanks die mir bisher untergekommen sind,Seit wann gibt es diesen Text?
Juli 2025.
Warum gibt es hier kein Impressum?
Weil ich ein stinknormaler 0815-Österreicher und ehrlich gesagt etwas paranoid bin, mir mit dieser Aktion in irgendeiner Form die Zukunft zu verbauen. Deswegen läuft das Ganze auch so anonym wie ich es irgendwie hinbekommen habe und es gibt folglich auch kein Impressum.
Wenn das Ganze etwas werden soll, müsste ich womöglich irgendwann aus der Anonymität heraus. Aber das überlege ich mir dann mit reichlich rechtlicher Beratung wenn (und falls) es soweit ist.
Wer finanziert diese Website?
Ich, mit meinem eigenen Geld. Nachdem ich mich mit dem Thema auskenne und dafür niemanden beauftragen muss, ist es aber auch nicht besonders teuer.